12. Sitzung Ilka – Transformation

Kl: .... dieser Gang... da ist kein normales Pflaster, sondern es ist Gras, rechts und links sind Türen. Ich nehme die Tür mit dem Totenkopf drauf.
Th: Bist Du bereit, diese Tür zu öffnen?
Kl: Ja.
Th: (Geräusch einer sich öffnenden Tür) Schau mal, was da ist!
Kl: Ich komme in einen Raum in dem ein totales Durcheinander herrscht. Ein Waschbrett liegt auf dem Boden, da sind Töpfe und... ich muss mich erst mal ein bisschen umschauen, es ist nicht dunkel, aber auch nicht ganz hell, so zwischendrin, gedämpftes Licht. Da liegt ein Ball, ein Tennisschläger, eine Puppe.... das liegt hier alles kreuz und quer auf dem Boden.
Th: Wie ist die Atmosphäre in dem Raum? Was strahlt er aus?
Kl: Chaos pur.
Th: Ist das jetzt gewohnt oder eher so “verstaubt”, also ewig lange her, unbenutzt?
Kl: Das ist unbenutzt und irgendwie eine Art Rumpelkammer.
Th: Dann schau Dich um: Welche Sachen fallen Dir auf?
Kl: Na, mir fällt einmal die Puppe auf...
Th: Sprich zu ihr!
Kl: Puppe, Du liegst jetzt hier auf der... das ist sogar meine Puppe! Ich hatte eine schöne, mit Echthaaren, Uli hieß die, das weiß ich noch, das war eine ganz tolle... das ist die Uli! Sie liegt jetzt auf dem Boden. Ich weiß gar nicht, wie sie hierher kommt?
Th: Frag sie!
Kl: Uli, wie kommst Du denn jetzt hierher? „Das ist so das, was aus Deiner Vergangenheit übrig geblieben ist.“
Th: Wie geht es der Puppe, wenn sie da so herum liegt?
Kl: Gut, sie hat so ein blödes... sie liegt halt so rum, unbeachtet und...
Th: Frag sie, wie es ihr geht, und guck mal, was sie sagt, warum sie in Dein Bewusstsein kommt. Die taucht ja aus dem Unterbewusstsein auf, also will sie irgendwas mitteilen. Frag sie: „Was ist Deine Botschaft?“ oder „Warum liegst Du hier so herum?“.
Kl: Uli, Du liegst hier so in diesem Raum, kannst Du mir sagen, was Deine Botschaft ist? „Ich will Dir zeigen, dass Du als Kind gestorben bist.“
Th: Dann soll sie Dir mal zeigen in welchem Alter!
Kl: Uli, in welchem Alter bin ich gestorben? „Das war so...“, ja mir kommt da wieder spontan 3, 4.
Th: D.h. wir haben gestern das innere Kind bearbeitet, und schon kommen die Ereignisse hoch, die damit zusammen hängen. Dann lass jetzt das innere Kind auftauchen, und schau Dir an, wie sie auf die Puppe reagiert.
Kl: Ach, das innere Kind rennt sofort zu der Puppe, holt sie zu sich, drückt sie ganz fest ans Herz und sagt: „Wo warst Du? Wo bist Du denn geblieben? Ich hab Dich so vermisst!“.
Th: Genau. Spür mal, was da passiert!
Kl: Ach, die sind beide selig, dass sie sich gefunden haben!
Th: Vielleicht geht es jetzt darum – deshalb die Rumpelkammer – alte Sachen, die wichtig sind, wieder auszugraben, und andere Sachen, die vorbei sind, vielleicht zu entrümpeln.
Kl: Ja.
Th: Guck mal, ob es noch andere Sachen in der Rumpelkammer gibt, denn offensichtlich gehörten die Puppe und das Kind ja zusammen.
Kl: Ja, der Tennisschläger!
Th: Dann frag nach!
Kl: Tennisschläger, was machst Du denn jetzt hier in dem Raum? Ich hab Dich schon lange nicht mehr in der Hand gehabt, was ist Deine Botschaft für mich? Er sagt: „Du sollst mich wieder in die Hand nehmen!“, er will, dass ich wieder Tennis spiele? Oh Gott, das kann ich nicht!
Th: Sag es ihm!
Kl: Tennisschläger, das kann ich jetzt nicht, dazu fehlt mir irgendwie total die Einstellung. „Ja, das mag sein, aber das würde Dir gut tun.“
Th: Kann es sein – das ist meine Vermutung – dass es vielleicht weniger um das Tennis spielen geht, als vielmehr darum, wie Du Dich dabei gefühlt hast, wie lebendig Du dabei warst, wie frei, wie engagiert?
Kl: Ja, genau!
Th: Frag ihn!
Kl: Tennisschläger, geht es um das Gefühl beim spielen, und nicht um das Spielen an sich? Wie wohl ich mich immer gefühlt habe, wenn ich schweiß gebadet den Platz verlassen habe, und vielleicht nur noch etwas trinken wollte. Und darum, dass ich rundum glücklich war, und irgendwie so ein „Gefühl der Leere“ hatte? „Ja, darum geht’s!“. Das war schön, ja.
Th: Gut, dann geh in irgendeine Situation, in der Du genau das gefühlt hast. Erlaube Dir, das in Deinem Körper zu spüren, oder schau die Ilka von Außen an, wie glücklich sie ist, wenn sie sich ausgetobt hat, wenn sie alles gegeben hat und sich freut. Frag sie, ob sie wieder mehr in Dein Leben kommen will, in Dein heutiges Leben, mit dieser Power.
Kl: Ilka, ich sehe Dich jetzt, Du bist rundum mit Dir zufrieden und ich möchte Dich fragen, ob Du Lust hast wieder in mein Leben zu kommen? „Ja. Auf der einen Seite schon, dieses Gefühl ist schön, aber das mit dem Sport hat sich für Dich eigentlich erledigt. Das Gefühl sollst Du Dir jetzt woanders suchen.“
Th: Sie soll Dir ein paar Hinweise geben, wo Du das jetzt finden kannst.
Kl: Kannst Du mir sagen, wo ich das finden kann? „Ja, beim Malen.“
Th: Sie soll Dir eine Szene zeigen, damit Du Dich ganz tief erinnerst, damit Du es spürst, und dann kannst Du vergleichen ob es identisch ist.
Kl: Also zeig mir jetzt mal eine Situation! „O.k. dann geh mit mir auf eine blühende Wiese, wirklich abseits von jeglichem Trubel. In weiter Ferne ragt ein Fels gerade in die Landschaft, und Du sitzt hier, um einfach nur diesen Moment der Idylle, der Stille, einzufangen. Das ist so ein erhabenes Gefühl, die Verbindung zur Natur, zum Ursprung.“. Ja, das ist ein schönes Gefühl, es ist anders, aber ich fühl mich genauso wohl und glücklich.
Th: Frag sie, wie Du das ganz praktisch umsetzten kannst. Wie kannst Du diese Fähigkeit zu sein, Dich kreativ auszudrücken, erneut in Dein Leben integrieren?
Kl: Kannst Du mir sagen, wie ich diese Fähigkeit, mich auszudrücken, wieder in mein jetziges Leben hole? Sie sagt: „Mach es einfach, probier es einfach mal.“ Ich soll mich also hinsetzen und soll...
Th: Spiel es durch! Erlaube Dir, es in Deiner Phantasie durchzuspielen. Guck mal, ob das geht!
Kl: Ja, ich mach jetzt einfach mal einen Malkurs mit und finde Spaß an den Farben, und daran, meine momentane Situation auszudrücken. Bildlich wieder zu geben, was jetzt im Moment mit mir geschieht, was ich empfinde.
Th: Schau mal, wie es Dir körperlich geht, wie es sich anfühlt.
Kl: Das ist eine Möglichkeit für mich, alles um mich herum zu vergessen, in eine andere Welt einzutauchen, eine Welt, die ich noch nicht kenne. Ich denke, darum geht es, das ist jetzt wichtig für mich, dass ich einfach andere Aspekte in mein Leben bringe.
Th: Genau, damit Du Dich wieder erreichst, damit Du aufblühst und auf Dich hörst...
Kl: Ja.
Th: Ja, deshalb hatte der Raum auch vorne dieses Toten-Gesicht drauf: Dahinter ist alles, was tot ist, was vielleicht gestorben ist und wieder lebendig werden kann, usw.
Dann geh wieder in den Raum zurück und guck einfach weiter!
Kl: Ich sehe auch noch eine Gitarre. Ich spiele ja eigentlich gar nicht Gitarre.
Th: Sag es ihr!
Kl: Gitarre, warum tauchst Du hier auf? Ich spiele ja gar nicht Gitarre. „Ich stehe symbolisch für Musik. Du sollst Dich wieder ein bisschen mehr um Musik kümmern.“.
Warum? „Das ist ebenfalls ein Teil von Dir, dass Du empfindest, genauer hin hörst, Höhen und Tiefen empfindest, was Deine Sinne ein bisschen schärft.“
Th: Geh wieder in die Zukunft und sieh nach, wie Du das praktisch umsetzen könntest. Spiel es durch, so dass Du es erlebst.
Kl: Ich gehe jetzt in ein Konzert. Darauf wäre ich früher nie gekommen, das war mir zu langweilig. Das ist es ja auch: Maler, Bruckner, das ist alles schwere Kost, warum soll ich mir das anhören? Warum soll ich in so ein Konzert gehen? „Du sollst einfach lernen, neu zu empfinden.“. Ich bin jetzt erst mal ein bisschen voreingenommen in dieses Konzert rein, aber hinterher war ich sehr überrascht und es hat mich tief bewegt.
Th: Das heißt solche Momente sollst Du Dir anscheinend suchen?
Kl: Ja.
Th: Frag die Gitarre noch mal ganz konkret ob sie dafür steht, dass Du Dich von der Musik berühren lassen sollst, egal in welcher Form, und weniger dafür, selbst zu spielen.
Kl: Gitarre, ist es so, dass es hier nicht ums Gitarre spielen geht, sondern dass es um die Musik geht, die mich berühren soll? „Ja, es geht um Deine Empfindung. Das ist einfach eine andere Art der Empfindung für Dich.“
Th: Kannst Du ja dazu sagen?
Kl: Hm, ich würde es probieren.
Th: Sag es der Gitarre!
Kl: Ich werde es probieren. Wenn Du jetzt so auftauchst und mir diesen Hinweis gibst, werde ich es auf jeden Fall umsetzen.
Th: Gut, dann machen wir einfach weiter und gucken, was noch in dem Raum ist.
Kl: Da in der Ecke liegen meine alten – na ja so alt sind sie nicht – Cowboyboots, meine alte, verwaschene Jeans, ja, meine Kleider von früher irgendwie.
Th: Frag auch sie, warum sie hier auftauchen!
Kl: Was ist Eure Botschaft, warum taucht ihr jetzt hier auf? Ich liebe Euch ja, aber warum taucht ihr hier in diesem Raum auf und nicht auf dem Dachboden? „Das ist Deine Vergangenheit, mit der Du abschließen sollst. Das bist Du nicht mehr.“
Th: Aber das warst Du mal, Du hast das gelebt.
Kl: Ja.
Th: Dann sollen sie Dir zeigen, wo Du es noch nicht los gelassen hast, so dass es nachteilig für Dich ist.
Kl: Ich hab nicht los gelassen, weil ich immer der Jugend hinterher gerannt bin. Diese Sachen sind das Überbleibsel aus meiner freien Zeit, als ich in Würzburg war, und mich fünf Jahre lang wirklich frei gefühlt habe, mich ausprobiert habe, aber sie haben irgendwie ausgedient.
Th: Dann würde es fast anstehen, Dich von dieser Zeit zu verabschieden, zwar dankbar zu sein, aber los zu lassen, und zu prüfen, was Du mitnehmen kannst, was vielleicht transformiert gehört usw. Denn das, was darin steckte, war Lebensfreude, bzw. Freiheit, die soll ja nicht weg gehen, sondern vielleicht nur ihre Form ändern. Lass Dir doch mal zeigen, um was es dabei grundsätzlich geht, was für Dein heutiges Leben wichtig ist.
Kl: Es geht grundsätzlich darum, dass ich jetzt eine Frau geworden bin. Das kleine bisschen Ungeduld soll schon noch da sein, und die Neugierde soll vielleicht sogar noch mehr aufblühen, aber die Ilka will jetzt als Frau durchkommen. D.h. die Jeans müssen nicht gleich aussortiert werden, aber es sollen auch Kleider dazu kommen, Röcke, einfach um mich auch als Frau zu fühlen, nicht immer nur wie ein Mann die Ellenbogen gebrauchen. Das soll mir die andere Seite von mir aufzuzeigen, dieses empfindsame, eigentlich ganz zarte, das immer so von dem *ich muss jetzt die Zähne zusammen beißen* und *ich muss das jetzt machen, es muss so sein, es geht nicht anders* überschattet war. Ich darf mir ganz einfach zugestehen, dass ich was nicht kann, oder auch gar nicht mehr will. Und ich will auch nicht mehr so viel Widerstand aufbringen, ich will die Dinge vielmehr geschehen lassen.
Th: Dann lass die Ilka von damals auftauchen und guck mal, wie weit Du Dich mit ihr noch mal austauschst oder ob Ihr Euch verabschiedet, so in der Art: „Diese Phase war toll, war prima, aber sie ist jetzt vorbei. Ich will jetzt einen anderen Aspekt von mir leben.“, und hör mal, ob noch eine Botschaft für Dich drin ist. Denn das, was Du gerade formuliert hast, kommt ziemlich gut hin, es muss jetzt nur noch in ein praktisches Ritual umgesetzt werden. Diese Zeit war toll, Du kannst ja dazu sagen, nur kann sie in dieser Form jetzt nicht mehr nachgeholt werden, das geht nicht.
Kl: Ja, eben. Ilka von damals, hast Du mir noch was wichtiges zu sagen? „Das Wichtigste ist: Versuche nicht die Sachen in Deine Richtung lenken zu wollen, sondern lass sie einfach passieren! Sei offen und sei ohne Wertvorstellungen, d.h. lass es geschehen und bewerte nicht – das ist gut und das ist schlecht - sondern sehe es einfach neutral. Dann wirst Du auch Deine Jugendlichkeit behalten, denn dann musst Du Dich nicht in diese oder jene Richtung entscheiden, sondern Du kannst bei Dir bleiben.“
Th: Guck mal, welche Form ihr findet, Abschied zu nehmen, diese Zeit hinter Dir zu lassen.
Kl: *seufzt*, Ilka von damals, es war eine schöne Zeit, ja, aber irgendwie ist es so, dass... wir können ja so nebeneinander sein, ja? Die Zeit von früher ist beendet, aber das Wissen daraus, das hab ich, und die Gefühle, die bleiben mir, und diese Gefühle möchte ich praktisch mit in mein jetziges Leben nehmen.
Th: Ja, wieder so fühlen wie damals, die Sehnsucht mitnehmen können, die Lebendigkeit.
Kl: Ja.
Th: Und nicht die Ereignisse, denn die sind vorbei. (Pause) Vielleicht trefft Ihr Euch noch mal irgendwo? An einem Ort, der eine schöne Erinnerung repräsentiert?
Kl: Ja, wir treffen uns auf dem Schützenhof in Würzburg. *lacht*
Th: Sodass ihr eine Form dafür findet, Abschied zu nehmen.
Kl: Wir sitzen jetzt gemeinsam in diesem Lokal über Würzburg, das ist so auf der Höhe, man kann über die ganze Stadt sehen. Abends ist das toll, es ist sehr schön beleuchtet, hat eine tolle Atmosphäre. Man kann hinauf laufen, es liegt unterhalb vom sog. „Käpple“, der Würzburger Kapelle. Jetzt ist es so, dass die alte Ilka sich mit der jetzigen Ilka so richtig freuen kann, denn das ist nun ein neuer Abschnitt. Wir sind uns einig, dass es passend war, so wie es war, aber dass jetzt einfach eine neue Zeit für mich angebrochen ist, und ich das nun wohlwollend zurück lasse.
Th: Sag ihr das direkt.
Kl: Ilka von damals, es war eine schöne Zeit, aber mich zieht es jetzt in meine Zeit. Und ich nehme all die schönen Gefühle mit, sie sind der Grundstock für mein neues Leben. Damals war ich noch ein Kind, ich war klein, jetzt bin ich erwachsen geworden.
Th: Gut, wenn das jetzt der richtige Zeitpunkt ist, dann verabschiede Dich!
Kl: Ja, ich verabschiede mich jetzt von der Ilka von damals.
Th: Dann geh wieder in den Raum zurück und guck was als nächstes auftaucht.
Kl: Da liegt noch ein Schlüsselbund auf dem Boden.
Th: Kennst Du ihn? Falls nicht, soll Dir der Schlüssel zeigen, wo er hingehört!
Kl: Das ist mein Schlüsselbund. Schlüsselbund, kannst Du mir sagen, was Du hier in der Rumpelkammer machst? Welche Botschaft hast Du für mich? Für was stehst Du? „Ich stehe auch für Dein altes Leben.“ Du repräsentierst den Autoschlüssel, den Hausschlüssel und meinen Fahrradschlossschlüssel. Welche Botschaft hast Du für mich? „Ja, auch davon darfst Du Dich verabschieden.“
Th: Das sind alles Aspekte Deiner alten Zeit?
Kl: Ja. Und was heißt das jetzt? Soll ich mein Haus verlassen? Soll ich mein Auto verkaufen? „Nein, aber Du kannst es so sehen: Wenn die Zeit reif ist, darf es Dich nicht festhalten, wenn die Zeit reif ist, sollst Du es her geben!“.
Th: Also da hängt noch eine Identifizierung, und die sollst Du lösen?
Kl: Ja.
Th: Lass es Dir mal deutlicher zeigen, was damit zusammen hängt. Fang mit dem Haus an.
Kl: Na ja...
Th: Der Schlüssel soll Dir zeigen, um was es geht. Was ist das Alte?
Kl: Was ist das Alte, Schlüssel? „In diesem Haus hast Du mit Deinem Ex-Mann und Deiner Tochter gelebt. Dein Mann ist weg, und Deine Tochter wird jetzt weg gehen. Dann bist Du alleine in dem Haus. Es ist viel zu groß für Dich und bindet viel zu viel von Deiner Energie.“
Th: Ja, das ganze alte Leben steckt darin.
Kl: Das ganze alte Leben steckt da drin.
Th: Wie viel Jahre hast Du in dem Haus gewohnt?
Kl: 13 Jahre, seit 1993.
Th: Seit wann wohnst Du alleine dort? Bzw. mit Deiner Tochter?
Kl: Seit 2000.
Th: Da steckt natürlich Dein komplettes Leben drin, alte Erinnerungen, Erfahrungen, das Haus ist voll davon. Gut, der Schlüssel sagt, es besteht die Möglichkeit, dass Du irgendwann einmal das Haus los lässt und Dir einen anderen Platz zum Leben suchst.
D.h. wenn es so weit ist musst Du los lassen, geht es darum?
Kl: Ja.
Th: O.k., lass das auf Dich wirken und sag mir, ob Du Dir das so vorstellen kannst.
Kl: Ja, ich kann es mir vorstellen, nur hab ich im Moment noch sehr große Angst davor, weil ich ja nicht weiß, wo ich hin gehen werde. Es ist noch so viel unklar, z.B. was ich beruflich machen werde... irgendwie steckt einfach noch so viel Unklarheit dahinter und ich hab natürlich auch Angst davor, sehr viel Geld zu verlieren, wenn ich das Haus verkaufe. Aber der Schlüssel sagt, “Dass ist dann auch der Schlüssel zu Deinem neuen Leben.“
Th: Genau. Damit würdest Du das Alte hinter Dir lassen und alles neu aufblühen lassen, das ist so die Grundbotschaft: Die Lebensenergie ins Aufblühen stecken, das Alte transformieren und hinter Dir lassen.
Kl: Ja.
Th: Es ist quasi Deine nächste Aufgabe heraus zu finden was Du machen willst, was Du los lässt, wann Du es los lässt, wohin Du gehst usw. Das ist, wenn Du so willst, eine neue Abenteuerzeit.
Kl: Ja ha! *lacht*
Th: So wie – was weiß ich - das Studium fängt an, alles ganz neu, dann fängt auch die Freiheit an... klar..
Kl: Ja.
Th: Du kannst das gut schaffen, wenn Du tatsächlich das Alte los lässt und transformierst. Denn wenn Du das Alte mitschleppen und das Neue dazu haben willst – das funktioniert nicht.
Kl: Ja.
Th: Es ist tatsächlich so, wenn Du weiter in diesem Haus wohnen bleibst und alles zieht Dich in diese alte Welt zurück, dann ist das schon kritisch, die vielen Ankerungen überall, das ist schon eine Menge....
Kl: Weißt Du, Schlüssel, ich habewahnsinnige Angst davor! Ich weiß noch nicht, wohin ich soll, ja, und ich mag nicht irgendwo eine Wohnung kaufen, oder ein anderes Haus, nur damit ich dieses Haus los werde! Sooft werde ich das in meinem Leben auch nicht mehr machen, und das möchte ich auch nicht! Dahinter steckt für mich eine große Angst.
Th: Lass diese Angst auftauchen, lass sie einfach mal da sein, so als Gestalt, guck mal, wie sie daher kommt: Ist sie groß, oder klein?
Kl: Puh! Da hab ich jetzt wieder richtig massive Kopf- und Nackenschmerzen!
Th: Dann hat sie im Moment doch eine heftige Auswirkung.
Kl: Ja, es ist meine ganze Existenz, die daran hängt!
Th: Es ist also richtige Existenzangst?
Kl: Ja.
Th: Gut, dann ist die jetzt etwas ganz Wichtiges, sag ihr das mit Deinen Worten!
Kl: Wem soll ich das sagen?
Th: Dieser Angst. Du musst sie quasi anerkennen, weil Du sie hast. Es nützt nichts, weg zu gucken, denn es ist so.
Kl: Angst, was steckt dahinter, dass Du jetzt hier in Form von Nacken- und Kopfschmerzen aufgetaucht bist? Kannst Du mir sagen, warum ich solche Angst habe? „Naja, das Haus war für Dich ein Zufluchtsort. Du weißt genau, dass Du dort zumindest in Ruhe gelassen wirst. Wenn Du woanders hin gehst, weißt Du nicht, wohin Du kommst. Du möchtest außerdem sehr gut wohnen, und nicht in Abhängigkeit. Hier kannst Du einordnen, wie Du wohnst, aber wo anders weißt Du es letztendlich nicht, Du musst Dich erst wieder einleben, und das bereitet Dir Angst.“. Und wie kann ich Dich auflösen, Angst? Ich möchte nicht mit dieser Angst leben.
Th: Sie könnte Dir jetzt am Anfang ein wunderbarer Wegbegleiter sein und Dir aufzeigen, was mit Spannung belegt ist. Sie ist so ein bisschen wie ein „kritischer Begleiter“, damit Du keine Fehler machst. Denn wenn Du jetzt keine Angst hättest, und Du wärst naiv, würdest es machen und Dich nachher ärgern. Also ist das so ein bisschen wie: Sie begleitet Dich, damit Du ganz genau hin guckst „Was will ich? Was will ich nicht?“, wie ein Berater.
Kl: Ja.
Th: Sie soll natürlich nicht Dein einziger Berater sein, denn an sich bräuchtest Du jetzt noch einen Berater, der Dein Leben transformiert. Dieser Punkt ist genauso wichtig. Guck mal, ob es nicht irgend einen Anteil in Dir gibt, der diesbezüglich Dein Lebensberater sein könnte, der darauf achtet, dass Du nicht in die Erstarrung und in dieses „Ach lassen wir alles so, wie es ist.“ Verfällst. Es braucht ja immer wieder etwas Neues zum Aufblühen. Vielleicht irgendeine Instanz, die dieser Angst gewachsen ist? Vielleicht Deine Lebenspower, Lebenssehnsucht, oder Deine Kreativität, Dein Grundvertrauen? Guck mal, ob da irgend einer auftaucht, der ein Gegengewicht zu Deiner Angst repräsentiert.
Kl: Ja, da ist meine Gewissheit, mein Urvertrauen, dass es für mich gut wird. Das hatte ich auch bei meiner Erkrankung, das Wissen, dass ich es schaffe. Und so ist es jetzt auch, nur ist da noch diese Unklarheit, das muss sich praktisch noch entwickeln. Ich weiß nicht, was ich beruflich machen werde. Wenn ich z.B. nach Frankfurt ziehen würde, und dort einen Job hätte, oder was auch immer, dann wäre es ja klar, dass ich das Haus aufgeben müsste, aber bis jetzt ist das einfach alles noch unklar.
Th: Lass diese Gestalt auch mal da sein, der Angst gegenüber. Sind sie gleichgewichtig? Oder ist eine kleiner oder größer?
Kl: Na das... (Kassette wechselt)
Th: ... sie (die Angst) ist eine Kritikerin, wenn Du so willst, die letztendlich nix Böses vor hat, sondern auf Dich aufpassen will. Sie ist eben etwas konservativ, hält an den alten Werten fest, sagt „Nix verändern, lassen wir es lieber so.“, während die andere Zuversicht hat. Und diese Balance der beiden, die berät Dich. Das ist ja prima, wenn Du aus zwei verschiedenen Richtungen Energie kriegst, Nahrung hast, dann ist das grundsätzlich o.k.
Kl: Ja.
Th: Guck mal, ob Du zu beiden ja sagen kannst, denn es nützt nichts, das eine weg zu schließen.
Kl: Unter diesem Aspekt, dass die Angst auch mein Berater sein kann, sehe ich das nicht mehr ganz so verkrampft.
Th: Genau. Sag ihr das noch direkt!
Kl: Angst, unter dem Aspekt, dass Du mein Berater bist, sehe ich das jetzt schon etwas entspannter, und so kann ich auch besser mit Dir umgehen. Nun weiß ich, dass Du für mich da bist, damit ich Vor- und Nachteil abwäge.
Th: O.k., wenn Du das jetzt so wahrnimmst, guck mal, ob der Schlüsselbund einverstanden ist!
Kl: Ja, aber da ist noch das Auto. Ich hänge natürlich an diesem alten Auto, ich hätte es schon längst verkauft...
Th: Sag es dem Schlüsselbund, oder dem Auto!
Kl: Altes Auto, ich häng natürlich an Dir, Du hast mich schon so oft durch brenzlige Situationen gebracht, aber ich weiß, dass ich mich jetzt – rein rechnerisch hätte ich längst von Dir trennen müssen - ich möchte mich jetzt von Dir verabschieden. Du warst mir ein treuer Gefährte, und meine Zuflucht, dass ich schnell und sicher weg gekommen bin....
Th: Wie lange hat Dich das Auto begleitet?
Kl: Ich hab es 1999 gekauft. Es ist in dem Sinn noch nicht so alt, aber ich hab schon 237 000 km drauf.
Th: Das ist eine Menge, stimmt. Und es sicher eine Wirkung, denn das Auto ist ein starker Ausdruck von Flexibilität, Du hast es in der Hand, Du kannst entscheiden, es trägt Dich überall hin usw. Das steht natürlich ganz stark für die letzten 6, 7 Jahre...
Kl: Ja, genau!
Th: ... und die sind natürlich zu transformieren, los zu lassen. Sicher ist es eine Möglichkeit, das Auto zu verkaufen, los zu lassen, ein neues zu nehmen, gleichzeitig ist es auch ein Abschied, denn es hängt eine Menge dran.
Kl: Ja.
Th: Dafür steht der Schlüssel, sehr schön. Dann finde jetzt irgendeine Formulierung, die für Dich stimmig ist, so nach dem Motto: „Wenn die Zeit gekommen ist, dann verkauf ich Dich!“, oder so. Guck mal, wie Du Dich dem Auto gegenüber äußerst, damit Du das dann ruhen lassen kannst.
Kl: Auto, Du warst für mich ein treuer Begleiter, ich konnte mich immer auf Dich verlassen, aber jetzt weiß ich, dass der Zeitpunkt kommen wird, wo wir uns trennen müssen. Ich hab Dich ganz arg lieb gehabt, aber ich lass Dich jetzt gehen. Ich versuch Dich in gute Hände zu geben und ich bedanke mich dafür, dass Du immer für mich da warst.
Th: Und was ist mit Deinem Fahrrad?
Kl: Das hab ich jetzt ganz vergessen.
Th: Es waren ja drei Schlüssel: Haus, Auto, Fahrrad.
Kl: Ja.
Th: Kläre vorher noch: War das Auto einverstanden? Hat es ja gesagt?
Kl: Ja, es ist einverstanden. Das Haus war auch einverstanden. Tja, das Fahrrad?! Ich bin lange Zeit gerne Fahrrad gefahren, einen ganzen Tag oder so, das war schön und... ich möchte eigentlich gar nicht Abschied nehmen, ich möchte weiterhin Fahrrad fahren.
Th: Sag es ihm!
Kl: Fahrrad, ich möchte gar nicht Abschied nehmen, sondern weiterhin auf Dir fahren! „Ja, das kannst Du, aber nur dann, wenn Du es wirklich möchtest.“, ja, aber vorher hab ich das auch nie anders gehandhabt, ich bin immer nur dann Fahrrad gefahren, wenn ich es gewollt habe. „Du sollst es so machen, dass es Dir gut tut, ja? Und Dir nicht vornehmen 100 km zu fahren, wenn Du schon vorher weißt, dass das vielleicht doch ein bisschen viel ist. Ich will, dass Du mich benutzt um Spaß zu haben, Spaß an der Natur, Spaß an der Bewegung.“, also auch da steht wieder die Freude im Mittelpunkt, nicht der Zwang, 100 km fahren zu müssen, um mich auszupowern. Ich soll einfach freudvoller damit umgehen.
Th: Das würde bedeuten, dass das Fahrrad einfach in Deinem Leben bleibt. Sichere ihm das zu und sag ihm, dass Du es nutzen willst, oder was Du ihm sagen willst.
Kl: Ja, Fahrrad, Du sollst noch in meinem Leben bleiben! Ich freu mich darauf! Wir treffen uns dann, wenn es gut ist, wenn schönes Wetter ist und wenn ich mit Dir Freude erleben kann. „Ja, das ist o.k.“
Th: Gut. Dann schau mal, was noch in dem Raum ist, der Schlüsselbund ist jetzt offensichtlich abgearbeitet.
Kl: Da ist noch dieses Waschbrett. O.k. Dann muss ich das Waschbrett fragen: Für was stehst Du? Welche Botschaft hast Du für mich? „Etwas rein waschen, säubern, etwas rein zu machen.“, ja, es hat für mich so denn Sinn, etwas zu bereinigen, aber auch im negativen Sinn, etwas Unangenehmes nur so äußerlich rein waschen zu wollen.
Th: Was heißt das für Dein Leben? Frag es!
Kl: Waschbrett, was bedeutet das konkret für mein Leben? „Das bedeutet, dass Du das Unangenehme ansehen sollst, aushalten sollst und nicht irgendwie gerade biegen, sondern es erst mal anschauen, es lösen. Du sollst nicht einfach so ein Deckelchen drauf machen, und weg, sondern es anschauen: Was steckt dahinter?“
Th: Lass Dir doch mal ein paar Beispiele zeigen, die für Dein Leben relevant sind!
Kl: Zeig mir mal ein Beispiel! „Nehme Deinen Brustkrebs: Du sollst nicht einfach sagen `O.k., ich hatte Brustkrebs´, und die starke, gesunde und tolle Frau spielen, sondern wahrnehmen, Du bist die, die ganz klar erkrankt war, sich zurück gezogen hat, sich zurück nehmen musste, und ihr Leben deshalb geändert hat. Die, die dann ganz klar ein neues Leben beginnt, und nicht `Mir fehlt ja nichts.´, und `Ich bin ja wieder gesund´. So einfach ist es nicht!“ Ich soll sehen, dass es ein Prozess ist, in dem ich mich entwickeln darf, und nicht von Vornherein sagen „Es war ja nichts, es ist alles wieder wie es einmal war“, sondern: „Da war was, da ist etwas Neues entstanden.“
Th: Also eine richtige Metamorphose im Leben, eine richtige Verpuppung.
Kl: Ja!
Th: Genau. Das ist diese Krankheitsaufforderung, sie als Schicksal zu sehen, als Chance zur Transformation, zur Veränderung. Das sagen ja alle, die es schaffen, und die es nicht schaffen haben es verpasst, diese Transformation, die anstand, zu sehen. Wir haben jetzt, wenn Du so willst, noch mal vier Sessions nach geschoben, die genau diese Transformation beinhalten. Wir haben in den ersten acht Sitzungen festgestellt, was die Auslöser waren, und das hier ist quasi das Nachschieben der Randbedingungen, der Atmosphäre, die auch mit transformiert werden muss.
Kl: Ja.
Th: Deutlicher kann man es nicht aufgezeigt bekommen.
Kl: *lacht herzlich*
Th: Das sind die Themen, die noch dazu passen, dass diese Metamorphose, dieser Prozess statt finden kann. Er braucht seine Zeit, das ist in Ordnung. Es kann nichts mehr passieren, denn wenn Du in dem Prozess bist, bist Du stimmig, nur wenn Du eine große Abweichung hast, bist Du unstimmig, dann kann die Krankheit wieder ausbrechen. Aber so lange Du stimmig bist, kann nichts passieren, und wenn der Prozess ein Jahr dauert, dauert er ein Jahr! Du bist auf der sicheren Seite. Und wenn Du es in drei Monaten gepackt hast, dann dauert es eben drei Monate, aber solche „Lebenstransformationen“ brauchen ihre Zeit, das ist klar.
Kl: Ja. Was ich jetzt noch merke ist, wieder so auf meiner linken Seite, ist so ein Schmerz: Schulter, Nacken, Mund.
Th: Dann sag diesem Schmerz ganz direkt, er soll sich in Bilder, Erinnerungen oder in Symbole umsetzen, und guck mal, was als erstes kommt!
Kl: Schmerz, setz Dich mal in Bilder, Symbole um! Was willst Du mir sagen? Das ist alles so verkrampft. Ich bin verkrampft, das zieht alles hoch, sagt der Schmerz, ich halte so fest.
Th: Dann las das Festhalten auftauchen, als Gestalt, irgendein Teil Deiner Energie hält fest, eine Art „Festhalt-Energie“. Schau sie Dir an: Ist sie groß? Klein? Ärgerlich? Was ist sie?
Kl: Sie ist wütend. Das ist wie so ein Dampf, der hoch steigt.
Th: Also letztendlich ganz viel Energie, die nicht raus kommt, fest gehalten wird?
Kl: Ja.
Th: Und dann gibt es immer mehr Druck...
Kl: Ja.
Th: Frag den Dampf: Wo bist Du entstanden? Was ist der Hintergrund? Was arbeitet da?
Kl: Dampf, kannst Du mal sagen, was da so hoch steigt? Wo bist Du entstanden? „Das ist der Prozess, die ganzen Schlacken lösen sich. Es ist der Prozess, Deine Arbeit, das will jetzt raus, das will aus Deinem Körper raus.“
Th: Frag diese Gestalt, diese Energie, ob das stimmt: Du machst bald eine Reha- Maßnahme, vier Wochen, dort wirf möglicherweise ganz viel in diese Richtung gemacht? Reinigung, Entschlackung, raus lassen, Energie ablassen, frag mal, ob das vielleicht die Phase ist, wo dieser Druck raus könnte?
Kl: Druck, ich mach jetzt bald eine Reha- Maßnahme, kannst Du mir sagen, ob das genau die Zeit dafür ist, um diesen Druck raus zu lassen? „Ja, dadurch wird es besser.“
Th: Es stimmt, Du müsstest irgendwas haben um Dich ausagieren zu können. Keine Ahnung, was die da alles machen, aber die werden ja sicher auch ein bisschen was machen, wo da was raus gelassen werden kann, was das fördert.
Kl: Weiß ich nicht.
Th: Ja, die machen häufig Schwimmen....
Kl: Ja, genau!
Th: ... Bewegung, vielleicht auch mal Kaltwasser, Atmen, vielleicht sind sie ja schon so fortschrittlich...
Kl: Oder Eurythmie und Tanztheater...
Th: Wieder mit sich in Kontakt kommen, das geht alles in diese richtige Richtung. Es ist auffällig, dass Du bis jetzt noch kein einziges mal in Deine Wut oder Verzweiflung, Deine Power, gegangen bist, die ja normalerweise tatsächlich bei allen Krebspatienten da ist. Also sind wir nicht tief genug gekommen, bzw. das war zumindest nicht so an der Oberfläche vorhanden. Vielleicht ist es tatsächlich eine gute Maßnahme hier so ein bisschen auszupowern, mal raus zu lassen, alle Gefühle da sein zu lassen...
Kl: Ja.
Th: Das würde noch dazu gehören.
Kl: Ja, das ist irgendwie nicht raus. Ich denke, das will raus, aber es findet nicht so...
Th: Diese vier Sessions waren jetzt notwendig, das ist der Kontext um ins Arbeiten zu kommen, aber ich habe schon überlegt, wenn das nicht wirklich greift, müssen wir in den nächsten Sessions so was wie „Rebirthing“ machen. Also über Atemtherapie in die Tiefe, ins Energiefeld, ins Schlagen, also in so eine körperliche Ebene der Energiearbeit rein gehen. Mal gucken, ob wir da nicht so viel Energie aufnehmen können, dass Du das ausdrückst. Es stimmt schon, wir sind sehr präzise, aber von der emotionalen Seite her gesehen, immer noch ein wenig an der Oberfläche.
Kl: Ja.
Th: Wir kommen nicht tief genug runter. Mal sehen, ob diese ganzen Korrekturen, die wir jetzt gemacht haben, die Du in Dir gemacht hast, schon ausreichend sind, diesen Prozess jetzt in Gang zu bringen
Kl: Damit es raus kommt!
Th: Damit es ein Heilungsprozess wird! Diese vier Sessions waren noch mal ganz wichtig, der Heilungsprozess müsste jetzt laufen, und diese Reha- Maßnahme ist mit Sicherheit auch etwas sehr Positives, in jeder Beziehung. Wie gesagt, wenn es nicht wirklich tief genug greift, dann sollten wir noch ein paar Sessions auf körperlicher Ebene nach schieben, das geht auch, und da können wir gucken, an welches wirklich tief abgespeicherte Material, wie Verzweiflung, Wut, wir heran kommen. Das geht auch, da bin ich mir sicher.
Kl: Alternativ wäre es auch möglich, wenn ich dort bin – ich weiß ja nicht, ob sich das so schnell bemerkbar macht – und ich merke irgendwas, ich meine, hierher bin ich schnell mal gefahren.
Th: Ja, das ist sinnvoll: Wenn Du dort durch irgendwelche Maßnahmen an irgendwas ran kommst, klar, wie gesagt, wenn die Tür auf ist, die Chancen nutzen, kurz hier anrufen, eine Session können wir jederzeit einbauen, und wenn es abends um zehn ist, sag ich jetzt mal.
Kl: Och... Du bist goldig!
Th: Weißt Du, das ist eine Chance, wenn die Tür auf ist, dann sollte man das nutzen. Also wenn Du dort irgendwann mal stink wütend bist und am liebsten explodieren würdest, und die verstehen das alles nicht, genial, mach sie nicht zur Schnecke, die können damit nicht umgehen....
Kl: *lacht von Herzen*
Th: ... komm her, mach sie von hier aus zur Schnecke, und dann funktioniert es.
Kl: *lacht* Ja, stimmt. Ich denke, dass ist auch der Grund für den Bluthochdruck, das will jetzt weg, das muss raus.
Th: Wir haben auf der mentalen Ebene, wenn Du so willst, die Weichen gestellt, aber letztendlich muss es auch energetisch noch raus. Das war bisher noch nicht der Fall.
Aber gut, das macht nichts, wir arbeiten ja Schicht für Schicht. Und wenn nicht, gehen wir in der nächsten Schicht tiefer usw.
Kl: Ja.
Th: Das bietet sich ja auch nacheinander an, man kommt nicht sofort so tief. Von daher ist das schon in der richtigen Reihenfolge. Gut. Dann guck doch noch mal in dem Raum: Wie sieht der denn jetzt aus?
Kl: Die Puppe sitzt da, der Tennisschläger hängt an der Wand, er ist in einem Rahmen drin, das Waschbrett ist ein Objekt, in einem großen Topf eingepflanzt und da rankt eine Blume drum, und der Schlüsselbund hängt da wo er hängen soll, am Haken, an der Wand.
Th: Wie ist jetzt die Atmosphäre in dem Raum?
Kl: Es ist ein ganz normaler Raum, Rumpelkammer möchte ich jetzt nicht mehr sagen, es ist ein Abstellraum, ein aufgeräumter Abstellraum.
Th: Gibt es noch irgendeine Ecke, in der etwas übersehen worden, etwas auffällig ist? Wenn sich noch etwas melden will, dann soll es sich jetzt melden, dort in dem Raum.
Kl: Nein, da ist nichts mehr.
Th: Dann würde ich Dich interessehalber noch mal bitten, dass Du in den aller ersten Raum aus der Profiling – Session gehst, in diesen Tempel, oder was das war. Stell Dir vor, Du stehst vor der Tür und öffnest sie noch mal, und dann beschreibe mir, wie der Raum jetzt aussieht!
Kl: Ja, es ist mein Tempel. Ich gehe rein, nehme Platz, ganz selbstverständlich, um mich herum glitzert und funkelt es. Ich bin das Oberhaupt, ich herrsche hier. Ich schau mich um. Es gibt nichts, was mich stören würde. Mich begleitet ein ganz friedvolles Gefühl. Es ist mein Platz.
Th: Da war doch, glaub ich, ein Thron, und Du konntest damals Platz nehmen. Ist das immer noch so?
Kl: Ja, ich bin hier auf diesem, na ja, Thron will ich jetzt nicht sagen, es ist einfach mein Platz.
Th: Damals gab es ein Lichtwesen, eine Gestalt, die da ganz am Anfang saß, guck mal, ob Du die noch herbei rufen kannst, vielleicht hat sie eine Botschaft?
Kl: Lichtwesen, Du hast ja früher hier in diesem Tempel geherrscht, kannst Du Dich noch mal zeigen? Nee, da kommt nix.
Th: Es ist jetzt quasi Dein Raum. Ganz.
Kl: Ja.
Th: Guck mal, ob es in dem Raum noch irgendwas gibt, das auffällig ist, was Du beachten solltest!
Kl: Da oben an der Decke ist so etwas wie eine Kuckucksuhr. Aber es ist keine Uhr, die da hängt, es kommt zwar schon so ein Kuckuck raus, aber das ist irgendwie in die Wand eingelassen.
Th: Das ist bestimmt so eine Art Mechanismus, eine Botschaft. Frag ihn, er ist ja neu! Lass ihn raus und hör mal, was er sagt.
Kl: Kleiner Kuckuck, oder Specht, Du bist jetzt hier in meinem Tempel erschienen, welche Botschaft hast Du für mich? Er ist eine Art Warnung für mich, achtsam zu sein. Immer wenn mich das alte Leben einzuholen droht, oder wenn ich in Stress gerate usw., dann macht er die Türe auf und pickt mich.
Th: Super! Wie so ein Wächter, damit der ganze Heilungsprozess, der Transformationsprozess auch wirklich läuft, damit Du nicht einschläfst.
Kl: Ja, genau.
Th: Gut. Dann würde ich Dich bitten, dass Du als erste Dein inneres Kind in diesen Raum rufst, damit es sich umschaut, und wahrnimmt, wo es jetzt lebt.
Kl: Ja. Inneres Kind, komm mal hierher, in meinen Tempel! „Buoh! Das ist ja toll! Ich möchte mich gleich zu Dir setzen. Ja, schön, hier möchte ich nie mehr raus!“
Th: O.k., dann ruf mal den Ofen.
Kl: Ofen, komm mal hier rein! In diesem Tempel brauch ich Dich eigentlich gar nicht.
Th: Ah ja! D.h. dieser Tempel lebt von sich selbst.
Kl: Ja, Du kannst Dich eigentlich auflösen.
Th: Oder er kann in dem anderen Raum bleiben, wo er hin gehört.
Kl: Ja.
Th: Guck mal, dass Du jetzt die anderen holst: Deine Tochter, Deine Eltern, die, die Dir wichtig sind, und schau Dir an, wie sie rein kommen.
Kl: Ich fang erst mal mit meiner Tochter an. Sie setzt sich auch gleich und sagt: „Wunderschön! Diese Helligkeit! Wunderbar.“, sie ruht sich aus und schaut mich ganz zufrieden an. Dann kommen meine Eltern, die setzen sich ganz entspannt neben die Tine. Mein Bruder kommt, der fühlt sich auch wohl. Diesmal sagt er nicht „Och, meine Schwester zieht jetzt wieder eine Show ab.“, sondern er setzt sich, ohne zu murren, dazu. Und dann? Ich glaub die Großeltern waren auch mal dabei, die setzen sich ebenfalls dazu, das ist für sie kein Problem. Mein Ex-Mann passt nach wie vor nicht in den Kreis, er kommt zwar rein, aber wir verabschieden uns gleich, und er geht wieder.
Th: Dann hattest Du noch diesen Professor, der Dir die Diagnose gestellt hat, hol den auch mal rein!
Kl: Ach so, uah, der erschrickt sofort und geht auch gleich wieder. Er sagt „Um Gottes Willen, da kann ich ja überhaupt keinen Einfluss nehmen, nee, da will ich nicht sein!“.
Th: Guck mal, wer noch da ist, oder wer noch kommen soll, wer beteiligt war, an diesen 12 Sessions.
Kl: Eigentlich fehlt niemand mehr.
Th: Gut, wenn Du so rein spürst, wie fühlt es sich an, es geschafft zu haben?
Kl: Ja, aufgeräumt zu haben. Es ist alles friedlich, bis auf meine Nackenschmerzen, die sind nach wie vor da.
Th: Dann sollen die sich noch in diesem Raum umsetzen, als Botschaft: Was steht an für Dich? Was ist wichtig?
Kl: Ja. Nackenschmerzen, kommt noch mal hier in diesen Raum! Sie sind jetzt da. Sie rumoren einfach, sie bringen Unruhe rein.
Th: Dann frag sie direkt: Was ist Eure Absicht? Was ist das für eine Unruhe, die ihr machen wollt? Was fehlt Euch? Wo soll die Aufmerksamkeit hin gehen?
Kl: Schmerzen, wo soll meine Aufmerksamkeit hin, weil ihr euch so bemerkbar macht? „Ich soll zum Zahnarzt.“
Th: Ja, das kann wirklich daran liegen, das kann schon sein. Das ist so wie: Ein alter Zahn muss gezogen werden.
Kl: *flucht*, ich glaub dieser Zahn da oben gibt keine Ruhe!
Th: Ja, es kann tatsächlich sein, dass dieser Zahn noch für was altes steht, dann muss er saniert werden und damit ist das Thema dann auch erledigt. Das hab ich schon häufig gehört. Stell es Dir einfach mal vor: Geh zum Zahnarzt, der saniert ihn oder zieht ihn, oder was auch immer...
Kl: Mein Zahnarzt hat irgendwie vier Kanäle gefunden, also noch einen zusätzlichen Kanal, und den hat er noch mal gefüllt. Das wurde dann ein paar mal mit Antibiotikum versorgt, und die Entzündung sollte nach einem Zeitraum von einem viertel Jahr weg sein. Also wenn ich zurück komme ist es ein viertel Jahr. Wenn die Entzündung dann nicht weg ist, muss man weiter sehen. Man kann dann am Knochen irgendwie.... aber ich lass mir den dann ziehen, das hab ich mir schon vorgenommen. Jetzt stell ich mir vor, wie das ist, wenn er gezogen ist. Ja, ich glaube dann sind meine Schmerzen weg.
Th: Gut, jetzt geh mal im Schnellverfahren in die nächsten paar Wochen rein, in Deine Reha- Maßnahme, und guck mal, auf was Du besonders achten sollst, was wichtig ist.
Kl: Eins nach dem anderen, also der erste Schritt ist die Gesundheit, dann meine berufliche Zukunft. Die Gesundheit muss abgehakt sein, ich muss wieder fit sein, um den nächsten Schritt machen zu können, um mich dann meiner beruflichen Aufgabe zu widmen. Das muss sein. Ganz wichtig ist auch dieses Nein, dass ich nein sagen lerne, Wenn mir etwas nicht angenehm ist, oder nicht gut tut, dann eben zu sagen: „Nein, das mache ich nicht.“, Punkt.
Th: Ja, genau. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, und wenn Leute eine Begründung haben wollen, kannst Du einfach sagen: „Ich muss nein sagen lernen.“.
Kl: Ja.
Th: Denn manche Leute meinen „Warum nein? Das ist doch...“, und dann schwätzen sie es Dir wieder weg. Also nein sagen zu können ist ein Wert an sich. Manchmal muss man einfach nur nein sagen, egal welcher Inhalt, nur um es zu lernen. So wie Kinder, weißt Du, die sagen zu so vielem nein, nur weil sie es lernen wollen.
Kl: *lacht von ganzem Herzen*
Th: Im Notfall sagst Du, Dein Therapeut hätte gesagt, das ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, den müssen viele Menschen noch lernen.
Kl: *lacht*. Ja, das war eigentlich das Wesentliche.
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Th: Na, dann sind wir ja perfekt durch. Alles erledigt.
Kl: Ah, ich tu mal mein Tuch jetzt weg. Aber wie sich das wieder zusammen gefügt hat... mit dem Totenkopf, ich hab gedacht „Um Gottes Willen, was kommt denn jetzt?“, ich bin total erschrocken!
Th: Tod ist immer ein Transformationssymbol. Tod ist an sich ein sehr positives Symbol.
Kl: *lacht*
Th: Die Leute erschrecken zwar immer alle, haben Angst davor, aber der Tod ist immer etwas ganz geniales.
Kl: Aber wie das dann alles aufgetaucht ist!
Th: Ich hab auch so eine Ahnung gehabt, dass es noch mal so einen Restbestand gibt, so ein *drüber gucken*, so das noch und das noch und das noch, dass das so schön präzise kommt, dass ist ja bei Dir schon sehr genial.
Kl: Und warum kommt das so präzise?
Th: Das ist so. Das ist die menschliche Psyche. Das ist bei anderen Leuten auch so, nur viele Leute haben es nicht so präzise, das kommt nicht so als Bild, als so präzises Bild, das kommt dann mehr als Ahnung, als Gefühl... da ist schon ein Unterschied, wie sich das präsentiert. Aber dass sich das so präsentiert, das ist normal. Was fehlt noch? Das drückt sich dann als nächstes hoch.
Kl: Ja, und diese vier Sessions, wie sich das aufgebaut hat?! Das ist ja...
Th: Wir hätten gar nicht weniger machen dürfen... und wenn wir die nächste machen würden, dann wüssten wir gar nicht mehr, was wir machen sollten...
Kl: *lacht herzlich*, das ist ja Wahnsinn!
Also ich hab jetzt richtig Kopfweh, das ist ja das nächste, was ich jetzt machen will, das mit dem Zahn.
Th: Das ist auch sinnvoll, ja. Da kann man manchmal auch gar nichts machen, das ist dann... der Zahn muss gezogen werden, das war es dann. Das ist so wie... Opfergabe an die Vergangenheit.
Kl: Du liebes bisschen...
Th: Das hab ich schon häufig gehört.
Kl: Ja?
Th: Ja. Das ist auch dann so ausstrahlend und... das sagen auch ganzheitlich denkende Zahnärzte und so... das ist dann schon notwendig.
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